Sehschärfenminderung

Die Sehschärfe (lateinisch Visus) ist die Möglichkeit, mit Hilfe der Augen nicht nur grob die Umrisse von Lebewesen oder Dingen wahrzunehmen, sondern auch die Feinheiten hinsichtlich von Mustern, Farben, Details. Dabei wird unterschieden zwischen der Erkennung feiner Unterschiede einzelner Objekte und der Trennung von eng benachbarten Umrissen bei geringem Kontrast. Gekennzeichnet ist die Sehschärfe (Winkel-Sehschärfe) durch ihr Auflösungsvermögen. Ähnlich wie beim Computermonitor setzt auch unsere Netzhaut die Bilder mit Hilfe einzelner Bildpunkte zusammen, die über den Sehnerv unterschiedlich gebrochen nach komplizierten optischen, chemischen und neurologischen Vorgängen am Augenhintergrund zu einem Bild wieder zusammengefügt erscheinen. Die Sehschärfe ist umso besser, je kleiner der Wert für die Winkel-Sehschärfe vom Augenarzt oder Optiker gemessen und wird. Praktische Bedeutung hat das Sehen vor allem beim Führerschein, aber auch in allen anderen Bereichen des täglichen Lebens und vor allem in bestimmten Berufen (z. B. Feinmechaniker) ist eine gute Sehschärfe wichtig.  

Wovon ist die Sehschärfe abhängig?

Neben dem Auflösungsvermögen des Augapfels (abhängig von Pupillengröße, Dichte von Zäpfchen und Stäbchen und Signalverarbeitung der Netzhaut) sind auch der Zustand von Hornhaut, Linse, Glaskörper, Netzhaut und Kammerwasser für die Qualität der Abbildungen von Bedeutung. Weiterhin sorgt das Objekt selbst für eine gute Bildqualität, nämlich durch seine Farbunterschiede, Kontraste und Helligkeit sowie durch seine Form. Denn bestimmte geometrische Formen werden höher über das zentrale Nervensystem und die Netzhaut aufgelöst als der Augapfel allein auflöst.

Eine maximale Auflösung wird bei ausreichender Helligkeit und dementsprechend angepasst maximal weiter Pupille erreicht.

Messung der Sehschärfe

Diese erfolgt beim Facharzt für Augenheilkunde oder aber auch beim Optiker. Hierfür stehen bestimmte Tafeln zur Verfügung. Für Kinder gibt es Tafeln mit Bildern, für Erwachsene gibt es Zahlen- oder Buchstaben-Tafeln. Aus dem Abstand zur Tafel und den gelesenen Zeichen wird ermittelt, wie gut oder schlecht eine Person sieht.

Wenn die Sehschärfe gemindert ist  

Eine Minderung der Sehschärfe kann viele Ursachen haben. Man unterscheidet zwischen einer vorübergehenden Minderung der Sehschärfe (z. B. Fremdkörper im Auge, Bindehautentzündung) und einer ständigen schlechten Sicht. Hauptsächlich sind es die so genannte Kurzsichtigkeit (lateinisch Myopie) oder die Weitsichtigkeit, die unsere Sehschärfe einschränken. Darüber hinaus gibt es aber auch Augenkrankheiten, die eine schlechte Sicht zur Folge haben, beispielsweise eine Entzündung der Regenbogenhaut (lateinisch Uveitis), grauer Star oder grüner Star oder eine Retinopathie (Netzhauterkrankung).