Seh- und Augenprobleme nach Schlaganfall

Der Schlaganfall, auch Hirninfarkt genannt, ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Man unterscheidet hier zwischen dem Schlaganfall durch Gefäßverschluss, wobei das Hirnteil, welches durch das Gefäß versorgt wurde, auf Grund von Sauerstoffmangel beschädigt wird und dem Schlaganfall durch Hirnblutung, hier hat sich durch das Platzen eines Blutgefäßes ein Bluterguss im Hirngewebe gebildet und im betroffenen Gebiet kommt es dann zu Funktionsstörungen, teilweise stirbt dabei das Hirngewebe ab.

Ursachen

Hoher Blutdruck auf längere Zeit ist die Hauptursache des Schlaganfalls, da hier die Gefäßwände verkalken und nicht mehr ausreichend elastisch sind. Kommt es dann durch Stress, Anstrengung oder ähnlichen Ursachen zu extrem hohem Blutdruck, folgt der Schlaganfall. Ca. 30 % der Betroffenen überleben den Schlaganfall, jedoch bleiben meistens Behinderungen zurück. Diese verbleibenden Behinderungen fallen unterschiedlich aus, je nachdem, welcher Teil des Gehirns durch den Schlaganfall betroffen wurde, an häufigsten bekannt sind Halbseitenlähmungen und Sehstörungen. 

Verbleibende Sehstörungen

Häufig nach einem Schlaganfall kommt es zur Einschränkung des Gesichtsfelds und so zu einem verengten Blickfeld, hier erkennt der Betroffene an den Randzonen nichts mehr, die Sicht gleicht nur noch einem Blick wie durch eine Röhre. Da sich die Sehnerven beider Augen im Gehirn überkreuzen, kann der Betroffenen bei Schädigung der rechten Gehirnhälfte z. B. auch beidseitig von der Mitte links nicht mehr sehen. 
Bei Schädigung des verantwortlichen Hirnteils für Augenmuskeln und Augenbewegung kommt es zum Doppeltsehen, weil sich ein Auge nicht mehr in alle Richtungen bewegen kann, so entstehen zwei sich überschneidende Bilder vor den Augen, die aber nicht gleich sind. Auch eine kurzfristige Erblindung auf einem Auge oder Flimmern können nach einem Schlaganfall auftreten. Oft kommt es bei den Gesichtsfeldausfällen auch vor, dass der zentrale Sehbereich beschädigt ist, somit kommt es zu einzelnen blinden Stellen, die fleckenartig geformt sind. 

Die Folgen für die Betroffenen

In der Regel sind bei den Sehstörungen nach einem Schlaganfall beide Augen betroffen, was natürlich erhebliche Probleme im Alltag bedeutet. Je nach verbleibender Behinderung kann der Beruf nicht mehr ausgeübt werden, die Fahrtauglichkeit komplett weg fallen, die Verletzungsgefahr steigt, lesen wird schwierig und der Betroffenen wird ungeschickt und unsicher. Auch kommen viele durch die Seheinschränkung mit der Außenwelt nicht mehr zurecht, somit kommen psychische Probleme und Depressionen hinzu. Die ganz normalen Dinge des Lebens fallen schwer und der Erkrankte ist auf Hilfe angewiesen.

Für zerstörte Teile des Hirns ist keine Besserung mehr möglich. Wenn Gehirnteile nur beschädigt sind, kann der Betroffene auf eine Besserung hoffen. Für diese Fälle gibt es spezielles Training wie Schreib- und Leseübungen und auch die Beweglichkeit der Augen kann mit Hilfe von Übungen am Computer oder auf dem Papier wieder verbessert werden. Um hier einen Erfolg zu erzielen, müssen die Übungen auf jeden Fall regelmäßig durchgeführt werden. Innerhalb eines Jahres sollten die Besserungen dann erkennbar sein.